Kreativitätstechniken – damit lässt sich der Erfolg steigern

Kreativitaetstechniken

Kreativität gehört mit zu den wichtigsten Eigenschaften eines Infopreneurs. Er benötigt sie, um seine Geschäftsidee erfolgreich umsetzen zu können. Um diese Fähigkeit zu fördern, kann er verschiedene Kreativitätstechniken verwenden. Diese helfen ihm dabei, Kreativität zu erzeugen. Deshalb stellen wir nun in diesem Artikel für den Infopreneur eine ausreichende Anzahl bekannter und passender Kreativitätstechniken vor.

Inhaltsverzeichnis

 

 

Das Ziel dieses Artikels ist deshalb zunächst einmal das Verstehen der Eigenschaft „Kreativität“. Des weiteren wird im zweiten Schritt versucht, die für einen Infopreneur wichtigen Kreativitätstechniken in einer leicht verständlichen Art zu beschreiben. Somit wird nicht versucht, möglichst alle Techniken vorzustellen, sondern lediglich eine ausreichende Anzahl von bekannten Techniken zu präsentieren, deren Kenntnis dem Infopreneur ausreicht, um Erfolg zu haben. Wir gehen dabei im Folgenden davon aus, dass er als selbständiger Unternehmer alleine arbeitet. Ebenfalls ist uns bekannt, dass die Forschung beispielsweise beim Brainstorming auch herausfand, dass Einzelpersonen in der gleichen Zeit mehr gute Ideen entwickeln können als Gruppen. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns auf Techniken, die von ihm alleine eingesetzt und verwendet werden können.

Begriffe (top)

Der Begriff „Kreativität“ beschreibt die Fähigkeit, etwas Neues oder Originelles in einer positiven Form zu erschaffen. Gemeint ist damit, dass das Erschaffene auch einsetzbar und hilfreich sein sollte. Genau das ist wichtig für den Infopreneur, damit seine darauf basierende Geschäftsidee bei seinen Kunden auch wirklich gut ankommt.

Die Kreativitätstechniken helfen dem Infopreneur dabei, seine Kreativität zu erlernen. Das Recherchieren dieses Themas führt zu der Erkenntnis, dass es offensichtlich eine große Anzahl verschiedener Techniken gibt. Wer einen tieferen Blick in dieses Rechercheergebnis steckt, stellt jedoch fest, dass sich viele dieser Techniken nur sehr gering voneinander unterscheiden und deren jeweilige Prinzipien oftmals die gleichen sind. Das ist ein wichtiges Ergebnis, das in diesem Zusammenhang verstanden werden sollte.

Erkenntnisse (top)

Bevor wir mit den einzelnen wichtigen Techniken beginnen, hier noch einige Erkenntnisse:

  • Ein Kreativitätsprozess kann zwei unterschiedliche Denkarten einsetzen, die zeitlich voneinander getrennt sein sollten:
    • Konvergentes Denken: logisch, planbar, rational, Problem nähernd – Ziel: Informationen analysieren; Lösungsansätze strukturieren und bewerten.
    • Divergentes Denken: offen, spielerisch, unbewusst, querdenkend, Problem abweichend – Ziel: Denkblockaden, kritische Einwände ausschalten; Hypothesen bilden; Ideen generieren.
  • Die Kreativitätstechniken fördern die Möglichkeit, das unbewusst arbeitende Gehirnteil einzuschalten,
    um dadurch weitere Ideen zu generieren, Probleme zu lösen und Visionen zu entwickeln.
  • Die meisten dieser Techniken basieren auf Gruppen – sind deshalb durch eine einzelne Person nicht effektiv umsetzbar.
  • Wichtig ist zu wissen, dass Kreativität nicht nur etwas im Zusammenhang mit bildender und darstellender Kunst zu tun hat. Vielmehr kann diese Eigenschaft in sämtlichen Bereichen ihren Einfluss haben, um deren Entwicklung zu unterstützen.

Kreativitätstechniken (top)

Die einzelnen Techniken werden nun in einer strukturierten und übersichtlichen Art vorgestellt. Dabei werden folgende Punkte beschrieben:

  • Bedeutung: Worum handelt es sich bei dieser Technik?
  • Verwendungsziel: Für welche Aufgabe sollte diese Technik eingesetzt werden?
  • Voraussetzungen: Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein für deren erfolgreichen Einsatz?
  • Hilfsmittel: Welche Hilfsmittel (Materialien) sollten zur Umsetzung dieser Technik verwendet werden?
  • Funktion: Wie funktioniert diese Technik?
  • Ergebnis: Wie und wozu können die Ergebnisse verwendet werden?
  • Beispiel: Wie sieht ein konkretes Beispiel der Technik aus?
  • Bewertung: Welche Vor- und Nachteile beinhaltet diese Technik?

(1) Clustering (top)

  • Bedeutung:
    • Methode um neue Ideen – beispielsweise zur Lösung eines Problems – zu finden und in Gruppen zusammenzufassen, die aus dem für divergentes Denken verantwortlichen Hirnbereich stammen. Das logische Denken wird dabei umgangen.
      • Cluster sind Ideen, Informationen oder Gefühlsbeschreibungen zu einem bestimmten Thema.
      • Clustering ist ein Brainstorm-Verfahren.
  • Verwendungsziel:
    • Geschäftsideen entwickeln; Textinhalte definieren.
  • Voraussetzungen:
    • Bereitschaft, sich auf kreativen Prozess einzulassen.
    • Bereits vorhandene Trainingserfahrung.
  • Hilfsmittel:
    • Leeres, unliniertes DinA3-Papier; Stifte, mit denen schnell geschrieben werden kann.
  • Funktion:
    • Aufbau eines Ideennetzes, auf Basis bildlicher, divergenter, intuitiver Denkansätze.
    • Sammlung aller spontanen Ideen sowie deren gedanklichen Verbindungen (Assoziationen).
    • Diese Technik beginnt mit dem Clusterkern, in dem das initiale Thema definiert wird.
    • Jede Assoziation wird umkreist und mit der jeweils vorangehenden verbunden.
    • Die Ideen sollten dabei nicht bewertet werden.
    • Es sollten keine negativen und skeptischen Ideen festhalten werden.
    • Die Ideeneinfälle dürfen dabei ausformuliert werden.
    • Die bereits erfassten Ideen sollten immer wieder betrachtet werden, um dadurch auf neue zu kommen.

– Clustering- 

  • Ergebnis:
    • Auswertung der Begriffe, die für das Projekt verwendet werden können.
    • Nachdem Ideen vorhanden, dann daraus Bausteine bestimmen, um Arbeitsplan zu erstellen.
  • Beispiel: Textprojekt
    • Am Anfang: Zentrales Thema in der Mitte des leeren Papiers in einen Kreis eintragen. Dieses Thema ist beispielsweise ein Problem, für das eine Lösung gefunden werden soll, oder eine Fragestellung, für die man eine Antwort finden möchte.
    • Jede Idee um die Mitte herum in einen Kreis eintragen. Alle Kreise sind gleichwertig, es bestehen darin keine Hierarchien.
    • Am Ende alle zusammenhängenden Kreise (Ideen) miteinander verbinden. Dadurch werden Zusammenhänge besser erkannt.
    • Ideen dürfen ausformuliert werden.
    • Alles aufschreiben, was spontan einfällt – dabei nicht auf Formulierung, Rechtschreibung, Begriffe und Wörter achten!
    • Neue Ideen können zu neuen Mittelpunkten im Clustering werden.
    • Am Ende: Konzentration auf die einsetzbaren Begriffe, die als Basis für das Textprojekt dienen.
  • Bewertung:
    • Es kann sein, dass Anfangs nur sehr wenige Ideen einfallen.
    • Ein möglicher Fehler ist, sich zu stark zu konzentrieren, denn dies kann zu Denkblockaden führen.
    • Deshalb kann diese Methode viel Zeit beanspruchen.
    • Vorteil: Die irrationale, spielerische Herangehensweise kann zu neuen Ideen führen, die ansonsten nicht gefunden würden. Grund dafür ist, dass Denkblockaden dabei abgebaut werden.

(2) Mindmapping (top)

  • Bedeutung:
    • Technik, um Ideen und Themen zu erschließen und visuell geordnet darzustellen.
    • Mindmapping kommt dem nicht linearen menschlichen Denken in Form von Stichworten und assoziierten Bildern nahe. Damit lassen sich komplexe Aufgaben und Probleme bearbeiten, die durch lineare Denkprozesse nicht zu lösen wären.
  • Verwendungsziel:
    • Mindmapping wird beispielsweise eingesetzt…
      • zur Planung von Besprechung, Rede, Präsentation, Moderation etc.
      • zum Erstellen von Notizen während eines Meetings, Seminars etc.
      • um Lernprozess durchzuführen.
      • um Entscheidungsfindung durchzuführen.
      • um Problemlösung umzusetzen.
      • um Texte zu strukturieren
  • Voraussetzungen:
    • Wichtig ist, die wesentlichen Grundgedanken der Kreativität dabei zu berücksichtigen:
      • Jede Idee ist erwünscht, unabhängig davon wie ausgereift und realistisch.
      • Kritik und Korrektur an bereits geäußerten Ideen ist nicht erlaubt. Ideen sollen frei fließen dürfen.
      • Bereits erwähnte Ideen dürfen weiter verwendet und mit anderen kombiniert werden.
      • Sämtliche Ideen kurz fassen.
  • Hilfsmittel:
    • DinA4-Papier
    • Bunte Stifte
  • Funktion:
    • Grundsätzlich kann ein Mindmap mit Wörtern, Bildern und Symbolen aufgebaut werden.
    • Im Zentrum des leeren Papiers wird die Hauptidee beziehungsweise das Hauptproblem notiert.
    • Dieser Schlüsselbegriff wird dann im Uhrzeigersinn gedanklich umkreist mit Zweigen, die jeweils einen Begriff für eine Sub-Idee beinhalten. Und jedes Unterthema kann durch weitere dazugehörende Ideen umrundet werden. Dazu gehen von den vom Kern ausgehenden Hauptzweigen weitere Nebenzweige ab. 
    • Eine farbige Darstellung lässt die Überschaubarkeit steigern: Jeweils eine Farbe sollte dabei für zusammengehörende Ideen sowie deren Zweige verwendet werden. 
    • Im ersten Schritt sind zunächst alle Ideen zu sammeln, bis einem nichts mehr einfällt. Erst im zweiten Schritt sollten diese dann bewertet werden.
  • Ergebnis: 
    • Die Ergebnisse eines Mindmaps können von einem Infopreneur verwendet werden, um seine unterschiedlichen Unternehmensaufgaben zu strukturieren. Selbst zur Erstellung seines Businessplans kann er diese Technik verwenden.
  • Beispiel: 
    • Persönlichkeitsprofil
      • Um einen Auftrag zu bekommen gehört oftmals ein Vorstellungsgespräch dazu. Dazu sollte der Infopreneur beispielsweise ein persönliches Profil erstellen

– Beispiel: Dieses Mindmap stellt das Persönlichkeitsprofil des Infopreneurs dar – 

  • Bewertung:
    • Das Mindmapping gehört zu den bekanntesten Kreativitätstechniken. Es bietet dem Infopreneur die Chance, seine beiden unterschiedlichen Hirnleistungen zu aktivieren und miteinander zu verbinden, um zu einem Ergebnis zu kommen. Gemeint ist damit zum einen das analytische und logische, zum anderen das emotionale und kreative Denken. Dabei werden gedankliche Verzweigungen abgebildet, die dazu helfen, in die Tiefe eines jeweiligen Gedankens zu tauchen, ohne jedoch den Überblick des Gesamtthemas zu verlieren.
    • Sollte die erste Version des Mindmappings noch zu keiner Lösung führen, dann sollte der Infopreneur einfach solange weitermachen, bis er damit zufrieden wird. Alles in allem handelt es sich um eine ziemlich einfach durchzuführende Technik.

(3) 6-Hüte-Methode (top)

  • Bedeutung:
    • Diese Methode wurde 1986 von Edward de Bono erfunden. Es handelt sich um eine Art von Rollenspiel, welches auch von einer Einzelperson durchgeführt werden kann.
  • Verwendungsziel:
    • Um Ideen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu bewerten und verbessern.
    • Für komplexe Aufgaben und Probleme.
    • Zur Ideenfindung einzusetzen.
  • Voraussetzungen: 
    • In der Regel wird von mindestens sechs Teilnehmern ausgegangen. Jedoch wie gesagt, der Infopreneur kann diese Methode aber auch für sich alleine nutzen und dabei jede Rolle übernehmen. 
    • Wichtig ist, dass der Infopreneur dieser Methode offen gegenüberstehen sollte.
    • Zusätzlich gehört auch die Bereitschaft dazu, diese Methode diszipliniert anzuwenden.
  • Hilfsmittel:
    • Es können unterschiedliche Hüte, aber auch andere farblich unterschiedliche Gegenstände verwendet werden.
  • Funktion:
    • Diese Methode basiert auf sechs verschiedenen Rollen, die durch einen jeweils andersfarbigen symbolischen Hut gekennzeichnet werden. Es werden dabei verschiedene charakteristische Denkarten oder Blickwinkel eingesetzt:
      • Weiß: Analytisches Denken – (Fakten) – Informationen zu einem Thema sammeln ohne sie zu bewerten.
      • Rot: Emotionales Denken – (Gefühle) – Alle erscheinenden Gefühle [Ängste, Freude, Frustration, Hoffnung oder auch Zweifel] sind dazu zuzulassen.
      • Schwarz: Kritisches Denken – (Risiken) – Die negativen Aspekte [Bedenken, Risiken, Zweifel,…] des Themas finden. 
      • Gelb: Optimistisches Denken – (Chancen) – Vorteile finden, realistische Hoffnungen und Ziele festhalten. 
      • Grün: Kreatives Denken – (Ideen) – Jegliche Gedanken einsetzen, um zu neuen Ideen und Lösungen zu kommen.
      • Blau: Ordnendes Denken – (Kontrolle ) – Von der Metaebene aus den gesamten Prozess überblicken, um dessen Ergebnisse zusammenfassen zu können.

– Die 6-Hüte-Methode –

    •  Wichtig ist, dass der Infopreneur dabei sich auf die jeweilige Rolle zu konzentrieren hat. Er startet in der ersten Rolle. Darin sollte er seine Gedanken schriftlich dokumentieren. Nach einer gewissen Zeit wechselt er dann jeweils zur nächsten Rolle. Ein Rollenwechsel muss mindestens solange stattfinden, bis jede einzelne Rolle mindestens einmal eingenommen wurde. Sollten ihm während dieser Kreativarbeit weitere Ideen erscheinen, so kann er auch mehrmals in eine Rolle wechseln. Insgesamt nimmt der Infopreneur alle sechs verschiedenen Rollen und Blickwinkel auf ein Thema ein.
    • Zum Schluss sollte er alle Ergebnisse seiner Gedanken zusammenfassen und prüfen, ob das gewünschte Ziel dadurch erreichbar ist.
  • Ergebnis:
    • Das Ergebnis dieser Methode besteht aus einer objektiven, kreativen und persönlichen Sichtweise zu einer vorgegebenen Idee. Es handelt sich dabei um eine umfassende Analyse und Bewertung des behandelten Themas. In der Regel ergeben sich dabei neue Empfehlungen, Ideen und Lösungen.
  • Beispiel:
    • Stärkung des Blogger-Marketings. Zu bearbeitender Lösungsansatz: Um mehr User auf die Website zu locken, sollen Gewinnspiele eingesetzt werden.
      • (1) Weißer Hut:
        • Im Internet gibt es sehr viele Gewinnspielmöglichkeiten
        • Der Aufbau eines Gewinnspiels kosten 200 Euro.
        • Bis ein Gewinnspiel bekannt wird, kann es lange dauern.
        • Andere Blogger hatten nach Bereitstellung eines Gewinnspiels 5% mehr User.
      • (2) Roter Hut:
        • Gewinnspiele sind langweilig und unattraktiv.
        • Spielen ist toll für das Selbstgefühl.
      • (3) Schwarzer Hut:
        • Es reicht nicht aus nur ein oder wenige Gewinnspiele anzubieten. Es müssen permanent welche angeboten werden.
        • Das jeweilige Gewinnspiel muss auch extra vermarktet werden. Dafür ist ein zusätzliches Budget und entsprechend hoher Zeitaufwand notwendig.
      • (4) Gelber Hut:
        • Die Idee des Gewinnspiels hat sich bei anderen Bloggern bereits bewährt.
        • Gewinnspiele werden an bestimmten Stellen aufgelistet, was einem zusätzlichen Marketingkanal entspricht.
        • User beteiligen sich immer mehr an Gewinnspielen und betrachten dabei auch die dazugehörige Website.
      • (5) Grüner Hut:
        • Die Gewinnspiele können mit kostenlosen Downloadbildern ergänzt werden.
        • Die Bereitstellung von einer speziellen Landing-Page wäre gut, damit die User sich auf das Spielen konzentrieren können.
      • (6) Blauer Hut:
        • Zusammenfassend lässt sich festhalten: Gewinnspiele können sehr attraktiv für die User sein. Dennoch haben sie auch einige negative Auswirkungen.
        • Vor dem Einsatz der Gewinnspiele sollte klargestellt werden, wie diese zu vermarkten sind und welche Kosten dabei entstehen.
        • Zusätzlich sollte überlegt werden, ob alternative Angebote zur Erlangung der User eingesetzt werden können.

[Wichtig: Dieses Beispiel bitte nur vom Prinzip her verstehen. Die dabei verwendeten Meinungen sollten nicht berücksichtigt werden!]

  • Bewertung:
    • Diese Methode eignet sich besonders zur Bearbeitung und Beleuchtung komplexerer Aufgabenstellungen und zur Bewertung und Optimierung von bereits erarbeiteten Lösungen oder Ideen aus unterschiedlichen Perspektiven.
    • Zu den Vorteilen dieser Methode gehört:
      • Alle relevanten Blickwinkel werden zur Bewertung des Lösungsansatzes betrachtet.
      • Die wechselnden Perspektiven schaffen neue Sichtweisen.
    • Zu den Nachteilen dieser Methode gehört:
      • Die Komplexität dieser Methode ist ziemlich hoch. Deshalb muss sich der Infopreneur zuvor ausführliche Erklärungen beschaffen.
      • Da die Methode einer klaren Strukturvorgabe folgt, wird dadurch unkonventionelles Denken stark eingeschränkt.

(4) Walt-Disney-Methode (top)

  • Bedeutung:
    • Ebenso wie die vorher beschriebene 6-Hüte-Methode basiert auch diese Walt-Disney-Methode auf dem Gedanken, dass ein kreatives Ergebnis dadurch zustande kommt, dass eine Aufgabe aus unterschiedlichen Perspektiven bearbeitet wird. Deshalb betrachtet der Infopreneur im Rahmen dieser Kreativitätstechnik das Thema aus einem irrationalen, einem realistischen und einem kritischen Blickwinkel.
  • Verwendungsziel:
    • Der Infopreneur benutzt diese Technik, um aus diesen unterschiedlichen Blickwinkeln heraus nützliche Einsichten zu erlangen. Es werden ihm dabei Möglichkeiten zur kompletten Projektplanung, Ideengenerierung oder auch zum Erlangen von durchdachten Geschäftsideen und Konzepten angeboten. Er kann sie auch einsetzen, um Verhandlungen oder Gespräche vorzubereiten.
  • Voraussetzungen:
    • Es sollten unterschiedliche Räume oder Plätze eingesetzt werden können, um die jeweilige Rolle zu übernehmen: Im Idealfall denkt der Realist innerhalb eines fantasielosen Raums, der Träumer dahingegen in einem fantasievollen über seine jeweiligen Fragestellungen nach.
  • Hilfsmittel:
    • Um seine Erkenntnisse festzuhalten, kann der Infopreneur beispielsweise ein Mind-Map verwenden.
  • Funktion:
    • Der Grundgedanke dieser Methode ist, dass ein Infopreneur sich zu einer Idee, einem Problem, einem Ziel oder einer Fragestellung aus der jeweiligen Perspektive aller drei Rollen Gedanken macht, Ideen generiert und diese optimiert. Er begibt sich also nach und nach in die einzelnen Positionen und betrachtet das Thema und die dazu entstandenen Ideen aus der jeweils unterschiedlichen Perspektive.
    • Die drei Rollen sind die des Träumers, Realisten und Kritikers. Darin hat er jeweils das Thema zu betrachten und zu beschreiben.
      • Als Träumer startet er und generiert dabei unbewertete Ideen und Visionen. Alles ist dabei erlaubt.
      • Im Anschluß daran betrachtet er als Realist das Thema. Dabei sucht er nach sachbezogenen Handlungsmöglichkeiten, wobei er dabei überprüft, was ihm als Träumer zuvor eingefallen ist.
      • Zum Schluß übernimmt er dann die Rolle des Kritikers. Dieser konzentriert sich auf die Stärken und Schwächen der bislang eingefallenen Ideen. Er hinterfragt alles und untersucht sämtliche Gedanken. Sein Verlangen ist dabei Punkte herauszufinden, an die noch nicht gedacht wurde. Ebenfalls sucht er nach weiteren Verbesserungsmöglichkeiten.

Walt-Disney-Methode– Walt-Disney-Methode –

    • Diese Reihenfolge sollte er so oft wiederholen, bis das Ergebnis seinen vorgegebenen Anforderungen und Zielen genügt oder aber keine neuen relevanten Ergebnisse entstehen.
  • Ergebnis: 
    • Die Resultate dieser Kreativitätstechnik kann der Infopreneur beispielsweise dazu verwenden, um seine Projekte zu planen oder seine Geschäftsideen zu durchdenken. Durch die nacheinander ausgeführten kritischen Gedanken ermöglicht diese Technik dem Infopreneur, aus ungefähren Ideen und Visionen realistische Lösungen zu generieren.
  • Beispiel:
    • Der Infopreneur möchte sich selbständig machen.
      • Er verfügt über verschiedene Sprachkenntnisse und soziale Umgangsfreude. Er hat BWL studiert und arbeitet derzeit als technischer Consultant in einer Maschinenbaufirma. Zu seinen Hobbies gehört das Schreiben und das Fotografieren. Er selbst ist ledig und kinderlos, hat demnach keine örtlichen Verpflichtungen.
      • Die Frage lautet: Welche Möglichkeiten gibt es für ihn, um sich auf dem Grund seiner Fähigkeiten und Kenntnisse selbständig zu machen?
        • Als Träumer würde er gerne Reisejournalist werden. Er könnte überall hinreisen, interessante Menschen kennenlernen und diese Erfahrung als Text verfassen, die er dann an Zeitschriften verkaufen würde.
        • Als Realist stellt er dabei fest, dass er weder sprachliche noch inhaltliche Probleme hätte, um gute Artikel zu schreiben. Aber bislang ist eine Journalistentätigkeit für ihn noch unbekannt. Er kennt deshalb weder die genauen Anforderungen noch wie er sich den Zeitschriften anzubieten hat. In diesem Kontext wäre es wichtig, realistische Kenntnisse zu bekommen. Dazu möchte er ein Volontariat durchziehen oder an einem Fernkurs teilnehmen. Seine ersten Reisen könnte er dabei aufgrund seines eigenen Vermögens selbst finanzieren. Auch würde sein eigenes Geld ihm die erste Zeit sicherstellen.
        • Als Kritiker sieht er nun jedoch die Risiken seiner Überlegung: Welche Konsequenz hätte das, wenn er keinerlei Aufträge erhalten würde? Welche Chancen hat er überhaupt als Quereinsteiger? Reichen seine Qualifikationen, um professionell arbeiten zu können? Welche rechtlichen Anforderungen muss er erfüllen?
      • All diese Fragen geht der Infopreneur nun durch: Der wirtschaftlichen Unsicherheit könnte er dadurch begegnen, dass er am Anfang seine bisherige Arbeitsstelle als technischer Consultant behält. Dadurch könnte er zwar nicht jederzeit und überall hinreisen, aber anfängliche Erfahrungen auf dem journalistischen Markt sammeln. Er bekäme dabei zu einem sehr geringen Risiko eine große Chance auf dem freien Markt. Zusätzlich könnte er sich mit anderen Journalisten austauschen und sich mit unterschiedlichen Lehrgängen weiterentwickeln. Ebenfalls könnte er Redaktionen kontaktieren und sich bei diesen als Volontär bewerben, um dadurch die nötigen Branchenkenntnisse zu erlangen.
      • Nachdem die vom Kritiker aufgeworfenen Fragen vom Realisten geklärt wurden, geht er danach erneut zurück in die Rolle des Kritikers. Er fragt dabei nach, ob sich der Plan mit der jetzigen Tätigkeit durchführen lässt. Bis auf das Volontariat ist alles zu bejahen. Dieses entfernt er deshalb aus seinem Plan. Nun kann sich der Infopreneur alle seine bisherigen Überlegungen gut vorstellen. Damit sieht er die Lösung als erreicht an.
  • Bewertung
    • Um mit dieser Methode zu einem erfolgreichen Ergebnis zu kommen, sollte der Infopreneur in der Lage sein, die drei unterschiedlichen Rollen deutlich voneinander trennen und allen den gleichen Bedeutungswert zumessen zu können.
    • Vorteile:
      • Die Durchführung dieser Methode ist schnell erlernbar.
      • Es werden im Rahmen dieser Methode unterschiedliche Blickwinkel eingenommen. 
      • Diese Technik hilft dem Infopreneur dabei, aus den klassischen Denkstrukturen auszubrechen, um dadurch auf neue Ideen zu kommen und Probleme zu lösen.
    • Nachteile:
      • Ein hoher Zeitaufwand wird zur Durchführung benötigt.
      • Die verschiedenen Perspektiven zu trennen, ist für den Infopreneur mit geringer Erfahrung nicht einfach.

(5) Osborn-Methode (top)

  • Bedeutung:
    • Bei dieser Methode handelt es sich um einen Perspektivwechsel, welcher vor allem dann eingesetzt werden kann, wenn andere Kreativitätstechniken zu keinen weiteren Ideen mehr führen. Im Zentrum steht dabei ein Fragenkatalog, der zur Umformulierung des Themas führt, um dadurch den Gedankenfluss wieder anzuregen und ihn zu verbessern.
  • Verwendungsziel:
    • Diese Methode sollte vor allem dann vom Infopreneur eingesetzt werden, wenn er mit anderen Techniken zu keinem Erfolg kam. Ebenfalls kann er sie auch einsetzen, wenn er neue Perspektiven zu bereits bestehenden Themen erarbeiten möchte. Nicht eingesetzt werden sollte diese Technik zum Auffinden völlig neuer Lösungen.
  • Voraussetzungen:
    • Zur Verwendung dieser Methode ist ein bereits definiertes und bearbeitetes Thema notwendig, da sich alle Fragen darauf beziehen.
  • Hilfsmittel:
    • Diese Methode ist einfach umzusetzen. Es werden lediglich Schreibutensilien dazu benötigt.
  • Funktion:
    • Die Osborn-Methode baut auf einer Reihe von Fragen auf, durch die der Infopreneur neue Ideen entwickeln kann. Der Fragen-Katalog setzt sich wie folgt zusammen:
      • Anpassung
        • Was ähnelt dem Thema? Was könnte übernommen werden?
      • Anwendung
        • Wie könnte das Thema andersartig eingesetzt werden?
      • Ersetzung
        • Was lässt sich an dem Thema ersetzen?
      • Gegensatz
        • Lässt sich das Gegenteil von dem Thema machen?
      • Kombination
        • Lässt sich das Thema mit anderen verbinden?
      • Transformation
        • Lässt sich das Thema ausdehnen oder komprimieren?
      • Umstellung
        • Kann man Teile von dem Thema tauschen oder die Reihenfolge ändern? 
      • Veränderung
        • Welche Punkte von dem Thema können verändert werden?
      • Vergrößerung
        • Lässt sich das Thema vergrößern?
      • Verkleinerung
        • Lässt sich das Thema verkleinern?
    • Alle diese Fragen hat der Infopreneur im Rahmen dieser Methode abzuarbeiten. Er sollte dabei alle seine Antworten aufschreiben. Die Reihenfolge spielt dabei keine wichtige Rolle.
  • Ergebnis:
    • Bei dieser Methode kann der Infopreneur deren Ergebnisse dazu einsetzen, um bereits vorhandene Ideen zu bearbeiten und weiter zu entwickeln.
  • Bewertung:
    • Vorteile:
      • Die Durchführung dieser Methode ist sehr einfach. 
      • Sie kann für alle Bereiche angewendet werden.
      • Der strukturierte Ablauf verhindert den vorzeitigen Abbruch der Ideenfindung.
      • Diese Fragen ermöglichen die Betrachtung des Themas aus unterschiedlichen Perspektiven.
    • Nachteile:
      • Diese Technik ist zeitaufwändig.
      • Nur zur Veränderung bereits bestehender Themen geeignet. Spontane und neue Ideen haben aufgrund der definierten Fragestruktur darin keinen Platz.
      • Diese Methode ist nicht für den Projektanfang geeignet. 

(6) PMI-Methode (top)

  • Bedeutung:
    • PMI steht für Plus, Minus, Interessant. Diese Methode hilft Ideen zu bewerten. Es werden dafür deren positive, negative sowie interessante Punkte erfasst, um dadurch zu helfen, für eine schwierige Frage die korrekte Entscheidung zu treffen.
  • Verwendungsziel:
    • Das Ziel dieser Methode ist es, dem Infopreneur die Möglichkeit zu geben, den Nutzen seiner Ideen und Lösungen zu bewerten. Dafür werden deren positive und negative Punkte aufgeführt und gegeneinander abgewogen.
  • Voraussetzungen:
    • Da es sich bei dieser Kreativitätstechnik um eine sehr simple Methode handelt, ist vom Infopreneur dafür keine Voraussetzung zu erfüllen.
  • Hilfsmittel:
    • Das wichtigste Hilfsmittel ist eine Tabelle, in der für jede Idee die drei Spalten (Plus, Minus, Interessant) ausgefüllt werden sollen, um zu einer Bewertung zu gelangen.
  • Funktion:
    • Wie bereits erwähnt, diese Methode funktioniert sehr einfach: Es werden pro Thema alle positiven und negativen Aspekte zusammengefasst, die dem Infopreneur eine Entscheidungsmöglichkeit mit sich bringen. Zusätzlich erfasst er dabei auch noch alle weiteren Punkte, die er noch nicht bewerten kann:
      • Für jedes Thema sind im ersten Schritt alle positiven Punkte (Plus) aufzulisten. Damit gemeint sind die Vorteile und Stärken der jeweiligen Idee sowie deren Alleinstellungsmerkmale (USP).
      • Im nächsten Schritt hat der Infopreneur alle negativen Aspekte (Minus) zu erfassen. Diese sind die Nachteile, Risiken und Schwächen der Idee.
      • Zum Abschluss notiert er dann alle weiteren Punkte (Interessant), die er noch nicht bewerten kann, die aber trotzdem für ihn interessant sind. Gemeint sind damit Aspekte, deren Effekte noch nicht vorhersehbar und Dinge, die zu berücksichtigen sind.
  • Ergebnis:
    • Am Ende geht der Infoprenuer alle seine PMI-Tabellen durch, um zu entscheiden, welche Ideen er weiterverfolgen möchte. Dazu bewertet er die jeweiligen Ergebnisse entweder positiv oder negativ. Um dabei eine eindeutige Antwort zu erhalten, kann er alle seine Plus- und Minuspunkte entsprechend ihrer Bedeutsamkeit bewerten. Dabei kann er die Zahl „6“ für sehr wichtig einsetzen und die Zahl „1“ für gar nicht wichtig. Am Ende zählt er alle Punkte in der jeweiligen Spalte zusammen. Nachdem er dann die Summe der Minuspunkte von der Summe der Pluspunkte abzieht, erhält er ein Ergebnis. Ist es größer Null, lautet die Entscheidung „Ja“. Ist sie kleiner Null, lautet sie „Nein“.

– PMI-Tabelle –

  • Beispiel:
    • Der Infopreneur stellt sich die Frage, ob er für sein Projekt einen IT-Dienstleister beauftragen soll:
      • Plus:
        • Ein IT-Dienstleister ist ein Profi und macht deshalb keine technischen Fehler.
        • Aufgrund dessen Hilfe kann ich den geplanten Zeitraum einhalten.
        • Da mein IT-Know-How verschont wird. kann ich mich in der Zeit um die anderen Aufgaben kümmern.
      • Minus:
        • Die Zusatzkosten sind hoch.
        • Ich verliere meine Unabhängigkeit, wenn ich diese Aufgabe an jemanden abgebe.
      • Interessant: 
        • Ist der Auftraggeber damit einverstanden, dass ein externer IT-ler mit eingebunden wird?
        • Führt diese Auftragsvergabe an einen IT-Dienstleister dazu, gewisse Produkte verwenden zu müssen?
    • Sobald der Infopreneur die letzteren, interessanten Punkte herausgefunden hat, kann er sie dann der Plus- oder Minus-Seite zuweisen.
  • Bewertung: 
    • Wichtig ist für den Infopreneur dabei zu verstehen, dass die PMI-Methode ihm die Entscheidung zu einem Thema nicht abnimmt. Sie hilft ihm lediglich dazu, eine Tendenz zu entwickeln, die ihn bei seiner Entscheidung unterstützt. Die PMI-Methode nimmt einem die Entscheidung in einer Sache nicht ab. Sie zeigt lediglich eine Tendenz an, die für die Entscheidungsfindung aber sehr hilfreich sein kann.
    • Vorteile:
      • Diese Methode ist sehr einfach durchzuführen.
      • Sie richtet den Blick des Infopreneurs auf die möglichen Konsequenzen seiner Entscheidung.
    • Nachteile:
      • Obwohl als „einfach“ beschrieben, fällt es dem Infoprenuer nicht immer leicht, sich auf die jeweilige Bewertungsseite (Plus oder Minus) zu konzentrieren.
      • Falls die Plus- und Minuspunkte nicht gewichtet werden.

Fazit (top)

Für den Infopreneur ist seine Kreativitätseigenschaft extrem wichtig. Er benötigt sie unter anderem, um seine Geschäftsidee erfolgreich umsetzen zu können. Aus diesem Grund sollte er wissen, was Kreativität ist und wozu er sie braucht. Zusätzlich sollte er die Methoden und Techniken kennen, die ihm dabei helfen können. Wichtig ist hierbei, dass er versteht, dass es keine einzig richtige gibt. Vielmehr sind es mehrere, die er ausprobieren sollte, um schlussendlich herauszufinden, mit welcher davon er am besten umgehen kann.

 

 

 

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