„Virtual Assistant“ passt, aber…

Virtual Assistant

Als Virtual Assistant zu arbeiten passt hervorragend zur Definition des Infopreneurs. Seine Ortsunabhängigkeit ist gegeben, die Arbeit läuft in erster Linie über das Internet, und die Arbeitszeit lässt sich frei und flexibel einteilen. In vielen Berichten werden meistens diese positiven Aspekte hervorgehoben. Dennoch sollte der Infopreneur sich davon nicht blenden lassen. Denn es gibt auch einige Punkte, die oftmals in diesen vielen positiv dargestellten Artikeln nicht behandelt werden, die es aber dennoch zu kennen und zu verstehen gilt.

 

Inhaltsverzeichnis

 

 

1) Was ist ein Virtual Assistent (VA)?(top)

Der Begriff „Virtual Assistant“ (VA) stammt aus den USA und wurde dort bereits in der Mitte der 90er Jahre eingeführt. In Deutschland hat sich dieser Ausdruck erst 2008 etabliert, als das Buch „Die 4-Stunden-Woche“ von Timothy Ferriss erschien. Darin hat er beschrieben, wie durch lediglich vier Stunden Arbeit pro Woche das eigene Unternehmen erfolgreich geführt werden kann. Seine Erklärung basiert auf der Unterstützung des Unternehmers durch „Virtual Assistants“. Dieses Buch war deshalb der Ansporn für die einen, sich Virtual Assitants zur Unterstützung ihres Unternehmens zu suchen, und für die anderen, sich diesen suchenden Unternehmern als Virtual Assistants anzubieten.

Die Definition beinhaltet die folgenden Punkte: Ein virtueller Assistent (engl.: Virtual Assistant) ist eine selbständig arbeitende Person, die Unternehmer oder auch Privatpersonen unterstützt durch die Erledigung der an sie delegierten Aufgaben, ohne dabei lokal und zeitlich gebunden zu sein. Die Kommunikation sowie der Austausch von Dokumenten mit dem Auftraggeber erfolgt dabei vorzugsweise auf virtueller Ebene, sprich unter Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologie.

Das gleiche Unternehmerkonzept wird auch mit anderen Begriffen beschrieben: Digitaler Nomade, Freelancer, Freiarbeiter.

Abgrenzung
Der Begriff Virtual Assistant wird heutzutage auch im Zusammenhang mit Software-Lösungen verwendet: Siri(Apple), Google Assistant (Google), Cortana (Microsoft), Alexa (amazon) etc. Darauf wird in diesem Artikel nicht weiter eingegangen.

2) Wer beauftragt warum Virtual Assistants?(top)

Die Zielgruppe der virtuellen Assistenten setzt sich aus unterschiedlichen Arbeitgebern zusammen: Zum einen beinhaltet sie Privatpersonen, die ihre alltäglichen Verpflichtungen und Aufgaben abgeben möchten. Zum anderen gehören jegliche Arten von Unternehmern oder auch Beschäftigten dazu, die einen Teil ihrer hohen Menge an Aufgaben delegieren wollen.

Die Gründe, warum diese Auftraggeber virtuelle Assistenten beauftragen sind beispielsweise:

  • Sie möchten ihre knappe Zeit für ihre Kernaufgaben einsetzen.
  • Nicht jeder kann alles: Es fällt ihnen schwer bestimmte Aufgaben zu erfüllen, weil dazu die Ausbildung fehlt.
  • Vollzeit-Angestellte sind nicht finanzierbar, sie fehlen häufig oder sind überlastet.
  • Krankheit oder Urlaub haben keinen Einfluss auf die Arbeitskosten.
  • VA-Anbieter eröffnen den Zugang zu ihrem eigenen Netzwerk von Spezialisten.

3) Was ist der Kundennutzen?(top)

Die Zusammenarbeit mit virtuellen Assistenten bietet dem Auftraggeber unter anderem folgende Nutzen:

  • Durch das Delegieren von Aufgaben erhält er mehr Zeit für sich.
  • Er kann sich stärker auf sein Kerngeschäft konzentrieren und dadurch ein höhere Effizienz erreichen, da die Randaufgaben vom VA übernommen werden.
  • Im Vergleich zu Festanstellungen können Kosten gespart werden – bspw. Mietkosten, Personalnebenkosten, Krankheits- und Urlaubskosten.
  • Die Zusammenarbeit mit VA-Anbietern ermöglicht den Zugriff auf eine Vielzahl von Fähigkeiten und ein breites Know-How.
  • Durch den Einsatz von virtuelle Assistenten kann schnell auf plötzlich erschienene Aufgaben reagiert werden.

4) Was bieten Virtual Assistants an?(top)

Die von virtuellen Assistenten angebotenen Leistungen dienen zur Abarbeitung unterschiedlichster Aufgaben im privaten und beruflichen Umfeld. Die folgende Auflistung soll dem Infopreneur einen Eindruck dazu vermitteln, wie viele unterschiedliche Leistungen bereits angeboten werden:

Privates Umfeld:

  • Einkäufe
  • Erledigungen
  • Eventbuchungen
  • Ferienwohnung vermieten
  • Fotobuchgestaltung
  • Geschenke-Service
  • Korrespondenz
  • Konzertkartenorganisation
  • Online-Shopping
  • Reiseplanung
  • Restaurant-Reservierung
  • Terminvereinbarung
  • Umzugsorganisation
  • Wohnungssuche (Kauf/Miete)

Berufliches Umfeld:

  • Administrative Verwaltung
  • Anwaltsassistenz
  • Backlinkaufbau
  • Bildbearbeitung
  • Blogredaktion
  • Bücher schreiben
  • Buchhaltungsvorbereitung
  • Businessplanerstellung
  • Copywriting
  • Dateikonvertierung
  • Datenbankpflege
  • Datenerfassung
  • Dokumenterstellung
  • Druckprodukte-Erstellung (Flyer, Broschüren, Etiketten, Plakate etc.)
  • Eventplanung und -organisation
  • Gastautor-Gewinnung
  • Grafikdesign
  • Guppenmitgliedschaft (Social Media)
  • Informations- und Datenrecherche (Internet, Telefon)
  • IT-Dienstleistungen
  • Kaltaquise
  • Kommentarverwaltung
  • Konkurrenzanalyse
  • Korrekturen
  • Korrespondenz
  • Kundenanfragebearbeitung
  • Landing-Page-Erstellung
  • Layout-Erstellung
  • Lektorat
  • Logo-Erstellung
  • Marketing- und Vertriebsmaßnahmen,
  • Marktrecherche
  • Newslettererstellung
  • Online-Shop-Aufbau und -Betreuung (Preisanpassungen [bspw. Dropshipping], Nachbestellungen, Produkteinstellungen, Produktbeschreibungen)
  • Online-Werbekampagnen-Erstellung und -kontrolle
  • Plugin-Aktualisierung
  • Podcast-Bearbeitung
  • Präsentationen-Erstellung
  • Recherchearbeiten
  • Rechnungsverwaltung
  • Reiseplanung
  • Scan- und Digitalisierungsservice
  • Sekretariatsservice
  • SEO
  • Social Media Management (Posting, Monitoring, Kommunikation mit Community)
  • Social Media Marketing
  • Telefon-Marketing
  • Telefon-Rückrufservice
  • Terminplanung
  • Texte-Erstellung
  • Transkription
  • Übersetzungen
  • Vetriebsunterstützung
  • Videoerstellung
  • Vorlagenerstellung
  • Webdesign
  • Webseitenpflege
  • Website Live-Chat-Service
  • Website-Erstellung
  • Wettbewerbsanalyse

Diese Liste könnte schier endlos weitergeführt werden, denn virtuelle Assistenten können die meisten Aufgaben der Auftraggeber übernehmen – Hauptsache dabei ist, der Kunde wird entlastet.

5) Welche Fähigkeiten sollte ein Virtual Assistent besitzen?(top)

Es gibt in Deutschland keine Ausbildung oder Zertifizierung für “Virtual Assistants”. Jeder kann sich so nennen. Dennoch gibt es sicherlich bestimmte generelle Voraussetzungen, die jeder Infopreneur mitbringen sollte, um überhaupt die Chance zu haben, als virtueller Assistent von einem Kunden einen Auftrag zu bekommen. Hier einige Stichwörter dazu:

  • Computerwissen
  • Office-Managementerfahrung
  • Organisationstalent
  • Multitaskingfähigkeit
  • Flexibilität
  • Deutsche Sprachbeherrschung in Wort und Schrift
  • Zuverlässigkeit
  • Diskretion
  • Lern- und Wissbegierigkeit
  • Kundenerfahrung
  • Serviceorientierung

Sicherlich erhöhen sich für den VA die Chancen auch dadurch, unserer „Schein-Sein-Welt“ zu entsprechen und deshalb Zeugnisse oder Zertifikate vorweisen zu können.

Die über Portale vermittelnden „Virtual-Assistant”-Anbieter bieten oftmals sogar nur Infopreneure an, die weitaus mehr können. Grundsätzlich sollte der Ansatz dennoch sein, nicht alles können zu wollen, sondern sich auf bestimmte Fähigkeiten zu konzentrieren und diese dadurch effizient und erfolgreich umsetzen zu können. Ein Infopreneur kann sich beispielsweise auf folgende Fähigkeiten konzentrieren, um sie als VA anzubieten: Softwareprogramme beherrschen, Texte schreiben oder Werbung umsetzen können.

Ein Beweis dafür, dass seine Fähigkeiten auch tatsächlich vorliegen, sind seine Referenzen. Auf die sollte ein Virtual Assistant deutlich hinweisen. Denn wäre er nicht fähig, hätte er diese auch nicht.

6) Wie und wo kann sich ein Virtual Assistant weiterbilden?(top)

Die Konsequenz aus den im vorherigen Abschnitt erarbeiteten Erkenntnissen ist, dass ein Infopreneur, um als virtueller Assistent erfolgreich sein zu können, sich permanent weiterbilden sollte. Passende Informationen dazu findet er u.a. bei den Fachverbänden:

Eine weitere gute Möglichkeit dafür ist die Nutzung von MOOC-Angeboten, weil diese zum einen sehr günstig – wenn nicht sogar kostenfrei – sind und oftmals relativ schnell durchgeführt werden. Beispielsweise lassen sich diese Kurse nutzen, um sich im Bereich Online-Marketing oder SEO ausbilden zu lassen. Das sind Fähigkeiten, die von den Kunden sicherlich stark bei den virtuellen Assistenten nachgefragt werden. Damit kommt er innerhalb kurzer Zeit zu Zertifikaten, die bei der Bewerbung um Aufträge eingesetzt werden können.

7) Wo kann ein Virtual Assistant seine Kunden finden?(top)

Es gibt unterschiedliche Wege, die der Infopreneur gehen kann, um als virtueller Assistent an Kunden und damit Aufträge zu gelangen. Entweder er versucht direkt seine Kunden zu erhalten, oder er nimmt die Angebote von VA-Anbietern an und lässt sich mit deren Hilfe den Kunden vermitteln, um dadurch Aufträge zu bekommen.

Direkte Kundensuche:

  • „Schwarze Bretter“ in der Hochschule kann derjenige zum Anbieten seiner Fähigkeiten nutzen, der dort noch etwas zu tun hat.
  • In den sozialen Medien (Facebook, Twitter, Xing etc.) kann er relevante Gruppen für Virtual Assistants, Digitale Nomaden oder Freelancer finden und diesen beitreten. Beispielsweise gibt es Gruppen für Texter Jobs, Marekting- oder Social Media Jobs. Darin kann er sich mit seinem Können anbieten.
  • Eine eigene Website ist ebenfalls ein wichtiger Weg, seine Dienstleistung erfolgreich bewerben zu können. Darin kann er sein Service-Portfolio zeigen und auf seine bisherigen Referenzen hinweisen.
  • Es lassen sich Geschäftsleute auch direkt fragen, ob sie jemanden benötigen, der ihnen beispielsweise bei der Erstellung und Pflege ihrer Website hilft oder die Business-Hotline übernimmt. Bei solch einem persönlichen Kontakt entsteht die Chance, Vertrauen aufbauen zu können – sehr wichtig für viele Aufgaben, bei denen Finanzinformationen, Passwörter oder Kundendaten verwendet werden.
  • Ebenfalls sollten Freunde und Bekannte darüber Bescheid wissen, welche Dienste vom virtuellen Assistenten angeboten werden. Denn unter Umständen kommen sie in eine Situation, in der sie einen weiterempfehlen können.
  • Frühere Arbeitgeber können ebenfalls angesprochen werden. Vielleicht brauchen sie jemanden, der sie unter diesen virtuellen Bedingungen unterstützt.
  • Im Rahmen einer Kaltakquise kann man sich auch auf Wunschkunden fokussieren: Zunächst findet man bei diesen heraus, welche Sachen sie benötigen oder welche optimaler umgesetzt werden können. Darauf hin lässt sich eine Bewerbung verschicken, welche Verbesserungsvorschläge beinhaltet. Diese bieten dem Kunden einen Mehrwert und überzeugen ihn gleichzeitig davon, welche Fähigkeiten der virtuelle Assistent mitbringt.

Indirekte Kundensuche:

Es lassen sich auch Jobportale und Websites von „Virtual Assistant“-Anbietern nutzen, um seine Leistungen anzubieten. Zwar sind die Verdienste im Vergleich zur eigenen Kundensuche dabei sicherlich geringer, doch kommt der Infopreneur am Anfang seiner Tätigkeit so schneller an Kunden. Diese kann er dann künftig als Referenzen vorweisen, wenn er sich auf die eigene Suche macht.

8) Wie wird ein Auftrag an einen Virtual Assistant vergeben und von ihm bearbeitet?(top)

In der Regel werden „Virtual-Assistant“-Aufträge wie folgt umgesetzt:

  1. Der Auftrag wird am Anfang über eine Kurzeinweisung dem virtuellen Assistenten vorgestellt. Dies kann über unterschiedliche Kanäle erfolgen: E-Mail, Telefon, SMS etc. Normalerweise beinhaltet solch ein Briefing eine Aufgabenbeschreibung, eine Zeitvorgabe und die Festlegung des Abgabetermins.
  2. Im Zweifel sollten zuvor noch eventuelle Unklarheiten geklärt werden. Dazu kann mit dem Kunden via oben genannter Kanäle kommuniziert werden.
  3. Nachdem der Auftrag vom virtuellen Assistenten komplett verstanden und akzeptiert wird, sendet er dem Kunden seine Auftragsbestätigung, die die Zeitkalkulation aus Sicht des Infopreneurs beinhalten sollte.
  4. Nach dem Beginn der Auftragsbearbeitung werden bei größeren Aufgaben Status- oder Zwischenberichte an den Kunden übermittelt.
  5. Zur vereinbarten Zeit werden dem Auftraggeber die Ergebnisse in vereinbarter Form übergeben.
  6. Nach Auftragsabschluss oder am Monatsende erfolgt die Abrechnung. Diese beinhaltet den tatsächlichen Stundenaufwand, oder die vereinbarten Paketpreise. Der letztere Fall trifft beispielsweise dann zu, wenn sich wiederholende Routine-Aufgaben vergeben wurden.

9) Welche rechtlichen Aspekte sollte der Virtual Assistant berücksichtigen?(top)

Im Folgenden sind einige Punkte erwähnt, auf die der Infopreneur bei seiner Auftragsabarbeitung als virtueller Assistent achten sollte, um eventuelle Rechtsverletzung zu verhindern:

Gewerbeschein

Am Anfang seines Schaffens steht der Gewerbeschein. Ohne diesen zuvor beantragt und erhalten zu haben, darf er sich nicht als virtueller Assistent anbieten. Zu Beginn kann er als Kleingewerbetreibender starten. Dies bedeutet, dass er einen Jahresumsatz erreicht, der 17.500.-€/Jahr nicht überschreitet. Dies bringt ihm den Vorteil, keine doppelte Buchführung umsetzen zu müssen. Lediglich eine einfache Einnahme-Überschuss-Rechnung wird vom Finanzamt akzeptiert. Außerdem arbeitet er in diesem Fall ohne Umsatzsteuer. Seine Rechnungen beinhalten dementsprechend keinen Umsatzsteueranteil.

Freier Mitarbeitervertrag:

Um das Arbeitsverhältnis zwischen Auftraggeber und virtuellem Assistenten auf eine rechtlich sichere Basis zu stellen, dient der freie Mitarbeitervertrag. Unter Einsatz folgender Suchwörter lassen sich im Internet entsprechende Musterverträge dafür finden: „Mustervertrag freier Mitarbeiter“.

Legal Tribune Online 
IHK Frankfurt a.M.
MAYR

Vertraulichkeitsvereinbarung:

Eine weitere Abmachung zwischen dem Auftraggeber und dem Virtual Assistant findet sich in der Vetraulichkeitsvereinbarung: Darin wird festgelegt, wie vertrauliche Informationen zwischen beiden Seiten ausgetauscht und behandelt werden. Im Falle einer Vertragsverletzung ist darin auch die Vertragsstrafe festgelegt. Aus diesem Grunde ist es für den Infopreneur sehr wichtig, vor seiner Unterschrift diese Vereinbarung sehr genau durchgelesen zu haben. Unter Einsatz folgender Suchwörter lassen sich im Internet entsprechende Musterverträge dafür finden: „Vertraulichkeitsvereinbarung Mitarbeiter“.

biztree.com 
juraforum.de

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB):

Darin kann der virtuelle Assistent die wichtigsten Punkte des Arbeitsverhältnisses festlegen und sich dabei auch rechtlich absichern. Dadurch kann er vermeiden, dass es zu Auseinandersetzungen mit seinen Auftraggebern kommt, die auf Falschinterpretationen des Beschäftigungsverhältnisses basieren könnten. Das Ziel der AGB ist klar zu beschreiben, wie welche Tätigkeiten durchgeführt werden. Je besser die AGB beschrieben sind, desto leichter lassen sich potentielle Streitpunkte lösen.

Hinweis: Diese Informationen wurden nach bestem Wissen ud Gewissen recherchiert. Sie stellen aber keine verbindliche Rechtsberatung dar.

10) Wieviel Geld verdient ein Virtual Assistant?(top)

Was der Infopreneur als virtueller Assistent schlussendlich monatlich verdient, hängt unter anderem von folgenden Punkten ab:

  • von der Größe der Arbeitslast.
  • von der Beziehung zum Auftraggeber: direkt oder bei der Lohnverhandlung liegt ein Vermittler dazwischen.
  • von den Qualifikationen, die angeboten werden.
  • von der Menge der ausgeführten Tätigkeiten.

Die Analyse der Angebote auf den Job-Portalen vermittelt schnell den Eindruck, dass die Stundensätze im Bereich zwischen 5€ und 25€ liegen, abhängig vom monatlichen Volumen.

Sucht man seinen Auftraggeber auf dem direkten Weg, dann lässt sich der Stundensatz von einem selber aushandeln. Um sich dafür einen passenden Wert ermitteln zu können, hilft diese Stundensatz-Berechnung. Nach der Durchführung dieser Berechnung wird schnell klar werden, dass die zuvor genannten Sätze zwischen 5€ und 25€ zu gering sind, um ein normales Existenzminimum zu sichern. Zwar mag es zu demjenigen passen, der etwas Geld dazu verdienen möchte, aber es passt keinesfalls zu dem, der allein davon leben muss.

Eine alternative Idee ist der Verkauf von Leistungspaketen anstelle von Beschäftigungsstunden. So werden beispielsweise Logos für 279.-€ angeboten.

11) Welche Fehler kann es geben?(top)

  • Der Auftrag ist nicht gut beschrieben.
    In der Auftragsbeschreibung sollte detailliert dargestellt sein, was die Aufgabe ist. Dazu gehört die Auflistung der Kundenanforderungen sowie die Benennung der Qualifikationen des VA, über die er verfügen sollte. Das Ziel einer solchen Beschreibung ist erreicht, wenn dadurch die korrekten Erwartungen erzeugt werden auch die Konditionen detailliert benannt werden.
  • Es findet keine Vorbereitung der Auftragsausführung statt.
    Als Virtual Assistant sollte man auf eine gute Vorbereitung bestehen. Ob diese bereits vom Kunden zu bezahlen ist, oder von beiden Seiten als gemeinsame Investition in eine künftig erfolgreiche Zusammenarbeit zu betrachten ist, hängt von der Strategie des Infopreneurs ab.
  • Der Preis von Qualität wird unterschätzt.
    Oft wird vergessen, dass Qualität ihren Preis hat. In der Regel ist davon auszugehen, dass das Ergebnis der Auftragsumsetzung in starkem Zusammenhang mit dem dafür bezahlten Preis steht – entrichtet der Auftraggeber einen höheren Preis, kann er mit höherer Qualität rechnen, die ihm der virtuelle Assistent liefert.
  • Zu hohe Anfangserwartung.
    Sowohl dem Auftraggeber wie auch dem Infopreneur sollte klar sein, dass der Auftrag anfangs meist noch nicht hundertprozentig klappt – denn sehr oft muss sich der virtuelle Assistent zuerst in das Thema einarbeiten.
  • Dem Virtual Assistant wird zuviel zugerechnet.
    Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass ein virtueller Assistent alles beherrscht. In aller Regel ist er lediglich auf wenige Gebiete spezialisiert. Übrigens suchen Auftraggeber meistens auch keine Alleskönner.
  • Auftraggeber investieren zu viel Zeit.
    Delegieren ist eine Maßnahme, die von einigen Auftraggebern nicht effizient umgesetzt wird. Sie versuchen das Übertragen der Aufgabe bis ins kleinste Detail zu regeln. Eher sollten sie sich auf die Ergebnisse konzentrieren und die Verantwortung für die Auftragsbearbeitung dem virtuellen Assistenten überlassen.

12) Welche Technik und Tools werden von Virtual Assistants verwendet?(top)

In diesem Abschnitt sind die Tools aufgeführt, die im Normalfall von allen virtual Assistants eingesetzt werden, unabhängig von ihrer jeweiligen Expertenfähigkeit.

  • Ein virtueller Assistent benötigt neben einem Laptop PC eine gute Internetverbindung und ein Handy.
  • Wer sich als virtueller Assistent durch Reisen bewegt, sollte sich einen Postnachsendeservice zu eigen machen. Hier hilft beispielsweise dropscan dabei, Briefpost professionell zu digitalisieren und von überall her zu erreichen.
  • Prinzipiell wird für die Bearbeitung von administrativen Dienstleistungen vor allem die gängige Office-Software verwendet.
  • Der Austausch von Dokumenten findet in der Cloud statt (Dropbox, Google Drive).
  • Die Kommunikaton wird häufig via Skype, TeamViewer oder ähnlicher Software betrieben.
  • Weitere Software wie Trello, Evernote oder Asana hilft dabei, zusammen mit dem Auftraggeber die Teamarbeit in Form von Ideen, Projekten und To-do-Listen zu organisieren, verfolgen und verwalten.

13) Wie ist die Idee des Virtual Assistants zu bewerten?(top)

Die folgende Bewertung basiert auf dem Vergleich zwischen Auftragsbearbeitung eines virtuellen Assistenten und der Arbeit eines festangestellten Beschäftigten.

  • Vorteile:
    • Flexible Arbeit (wann und wo man will)
    • Geringere Investition: Kein richtiges Büro und keine entsprechende Arbeitsausstattung notwendig.
    • Kein Zeitverlust wegen Arbeitsweg.
    • Ortsunabhängigkeit
    • Reisen möglich, vorausgesetzt Internetanschluss vorhanden.
    • Kunden und Arbeit können selbst ausgesucht werden.
    • Kann eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit sein.
    • Mehr Zeit für Familie, Freunde, Haustiere.
    • Perfekt für eine Mutter, um Beruf und Kind unter einen Hut zu bekommen.
    • Vielfältiges Aufgabengebiet.
    • Möglichkeiten zur Weiterbildung.
    • Eigenes Business, Selbständigkeit erfahren.
    • Experte sein für etwas
  • Nachteile:
    • Es wird oft nur sehr wenig bezahlt.
    • Bei der indirekten Kundensuche wollen die Job-Portale an den vermittelten Dienstleistungen mitverdienen.
    • Der Stundenlohn lässt sich in der Regel nur bei direkter Kundensuche mitbestimmen.

Die Bewertung dieser Geschäftsidee hängt in starkem Maße ab vom dazugehörigen Infopreneur. Jeder virtuelle Assistent muss für sich selbst entscheiden, wie gut eine solche Arbeitsweise für ihn ist. Dennoch sollte unabhängig davon das Ziel sein, die Kunden direkt zu gewinnen – denn dabei kann in der Regel eine bessere Bezahlung erhalten werden. Für das erfolgreiche Umsetzen dieses Konzeptes ist viel Selbstdisziplin und Selbstorganisation erforderlich.

Fazit:(top)

Für einen Infopreneur ist es in der Regel leicht, als „Virtual Assistant“ zu arbeiten. Es gibt dafür keine offiziellen Mindestvoraussetzungen. Die Tätigkeit kann abwechslungsreich sein sowie örtlich und zeitlich ungebunden durchgeführt werden. Solche Aufgaben bringen die Chance, sich in neue Bereiche einzuarbeiten.

Aber es gibt auch andere Punkte, die verstanden werden sollten, bevor man sich als virtueller Assistent auf den Weg macht: Der Begriff „Virtual Assistant“ beschreibt keine konkrete Dienstleistung. Vielmehr handelt es sich um einen Sammelbegriff, wie übrigens auch der Begriff „Infopreneur“, der unterschiedlichste Angebote und Leistungen zusammenfasst.

Verbindet sich der Infopreneur zu sehr mit dem Begriff „Virtual Assistant“, riskiert er dabei auf eine niedrige Einkommensgrenze zu stoßen. Denn zum einen werden mit diesem Begriff geringe Zahlungsleistungen verbunden, und zum anderen setzt er sich dadurch einem hohen Konkurrenzdruck aus, obwohl sich dieser Wettbewerbsbereich aus Anbietern unterschiedlichster Arten und Fähigkeiten zusammensetzt.

Als Konsequenz sollte der Infopreneur sich selbst nur unter bestimmten Bedingungen als „Virtual Assistant“ verkaufen. Vielmehr sollte er seine einzelne Geschäftsidee betrachten und vermarkten – wenn er sich dadurch als Experte besser verkaufen kann.

 

 

 

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