Weiterbildung à la Infopreneur

mooc

Ein Bestandteil seiner grundlegenden Definition ist die „lokale Ungebundenheit“. Auf diese kann der Infopreneur bereits bei der Auswahl seiner Ausbildung achten. Denn mittlerweile passen dazu die Angebote vieler weltweit verteilter Bildungseinrichtungen. Diese stellen hoch interessante Kurse bereit in Form eines sogenannten MOOC.

1) Was ist ein MOOC?

Die Abkürzung MOOC bedeutet „Massive Open Online Course“. Damit gemeint sind Online-Kurse auf akademischem Level, die häufig ihren Ursprung in Hochschulen haben. Die Wissensvermittlung wird durch Videos, Lesematerial oder Forenbeiträge umgesetzt. In den meisten Fällen ist deren Teilnahme kostenlos. Deren Nutzung ist mittlerweile so immens, was sich in den Teilnehmerzahlen zeigt, die sich oftmals aus Zigtausenden pro Kurs ergeben.

2) Welche unterschiedlichen Arten von MOOCs gibt es?

Die Wissensvermittlung via MOOC kann auf unterschiedlichen Ansätzen basieren. Zu den meisten Angeboten gehören:

-xMOOCs:

– x = „extension“ – Erweiterung
– Vorlesungen werden per Video aufgezeichnet und online angeboten. Dadurch wird die Besucherzahl stark erweitert. Diese werden oft durch Online-Foren unterstützt.

-cMOOCs

– c = „connectivism“ – Verbindung
– Seminar-ähnliche Lehrgänge, in denen die Teilnehmer eigene Beiträge liefern und sich aktiv beteiligen. Sie verbinden sich dabei miteinander und erschließen dadurch, beispielsweise durch Diskussion, neues Wissen.

Es gibt auch noch andere Arten, die aber nur wenig eingesetzt werden:

– bMOOC:

– b= „blended“ – Mischung
– Hier handelt es sich um eine „geschlossene“ Veranstaltung, bei der die Anwesenden online mit einem „offenen“ Teilnehmerkreis verbunden werden.

– smOOC:

– sm = „small“ OOCs – klein
– Workshop-ähnliche offene Online-Kurse mit geringen Teilnehmerzahlen.

3) Wer bietet MOOCs an, wo findet man MOOCs?

Diese Online-Kurse werden unter anderem angeboten von:

coursera
edX
UDACITY
iversity
OpenCourseWorld
openHPI
FutureLearn
Khanacademy
open.SAP
OpenupEd
Deutscher Bildungserver 
Edukatico
– einige Hochschulen bieten ebenfalls Videos ihrer Vorlesungen an

4) Was sind die Voraussetzungen für MOOCs?

Grundsätzlich gibt es keine Voraussetzungen für MOOCS – abgesehen von einem Computer und Internetanschluss.

5) Wie sind MOOCs zu bewerten?

Auf der positiven Seite dieser Bewertung finden sich folgende Überlegungen:

Derjenige greift auf MOOCs zu, der sich beruflich oder privat weiterbilden möchte. Ebenso als Ergänzung zum eigentlichen Studium werden diese verwendet. Die Lerneffekte dieser Kurse sind für die Teilnehmer relativ hoch, verglichen mit Vorlesungen oder Seminaren. Dies liegt daran, dass sich MOOCs generell gut an den Lernenden anpassen lassen. So muss ein weiterer Lernschritt erst dann vollzogen werden, wenn der vorherige verstanden wurde. Selbst innerhalb eines Lernschrittes – beispielsweise eines 10-minütigen Videos – lassen sich jederzeit Pausen einlegen oder Wiederholungen durchführen.

Zusätzlich zum vorgegebenen Lerninhalt des MOOCs, bieten auch dazugehörige Online-Foren weitere Unterstützung an. Die Lernenden teilen darin ihr Wissen und ihre Erfahrungen, um dadurch auch voneinander zu lernen. Die Selbst- und Fremdeinschätzungen anderer im Rahmen eines MOOcs helfen dem Teilnehmer dabei, seine eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen.

Generell erlaubt ein MOOC an Vorlesungen von Elite-Unis teilzunehmen, oftmals sogar kostenlos – etwas, was in der nicht-virtuellen Welt nur aufgrund guter Zeugnisse und in aller Regel hoher Studiengebühren möglich ist.

Alles in allem kann man MOOCs als tolle Angebote für diejenigen bewerten, die sich weiterbilden möchten.

Auf der negativen Seite finden sich Punkte wie:

MOOCs ersetzen in der Regel kein komplettes Studium – sie werden innerhalb eines Studiums lediglich als Teile oder Ergänzungen akzeptiert. Mit dieser Art von Kursen lässt sich also kein Studienabschluss erreichen.

Dies liegt unter anderem daran, dass innerhalb dieser Kurse von keinem Lernenden verlangt wird, sich daran zu beteiligen oder an Prüfungen teilzunehmen und diese auch zu bestehen.

Des weiteren fehlt diesen Angeboten, die teilweise nur aus einer Videoaufnahme einer Vorlesung bestehen, eine entsprechende Aufbereitung, die den Lerneffekt für die Teilnehmer erhöhen könnten.

Im Großen und Ganzen schließen nur 10% der Teilnehmer den Kurs ab. Zum einen liegt das an dem hohen Zeitaufwand, den sie betreiben müssten. Und auch an einem ungenügenden didaktischen Design, welches durch den Einsatz und die Gestaltung der Medien den Lernprozess verbessern sollte. Zum anderen hat aber auch eine große Menge der Teilnehmer kein Interesse an einem offiziellen Abschluss – sie wollen lediglich das Wissen erhalten, sie brauchen dafür aber kein Abschlusszeugnis.

6) Wie haben sich MOOCs entwickelt?

Als erster MOOC gilt ein 2008 in Kanada angebotener Online-Kurs. Schon kurze Zeit danach haben Elite-Universitäten wie die Stanford-University damit begonnen MOOCs anzubieten. Auf deren erstes Angebot eines Informatik-Kurses haben weltweit 90.000 Teilnehmer zugegriffen. Nach dem dritten Kurs waren es bereits 160.000.

In der heutigen Zeit findet eine starke Nutzung dieser Angebote statt. Alleine auf die MOOCS der Harvard University greifen rund 6 Millionen Teilnehmer online zu. Die Mehrheit davon kommt nicht aus den USA.

Bevor sich MOOCs etablierten, gab es bereits die Möglichkeit trotz räumlicher Trennung sich über ein Fernstudium weiterbilden zu können. Dabei wurde das Wissen anfangs noch mit der Post verschickt. Selbst Fernseher und Telefone wurden bereits zum Wissensaustausch eingesetzt.

Die Gründe für diese starke Entwicklung sind unterschiedlich. Zum einen hat sich die Technik derart verbessert, dass solche Lernangebote nun erfolgreich umgesetzt werden können. Zum anderen lässt sich dadurch auch Wissen und Bildung in Länder und Regionen bringen, in denen es ansonsten solche Angebote nicht gäbe, weil dort keine Universitäten existieren.

Fazit:

MOOCs sind bedeutsame Angebote für diejenigen Infopreneure, die sich weiterbilden möchten. Sie entsprechen dabei einem ihres wichtigsten Definitionsbestandteils: Ortsunabhängigkeit. Gleichzeitig ermöglichen sie anspruchsvolles Lernen, ohne finanziellen Aufwand. Einziger Nachteil – kein Studienabschluss damit erhältlich.

 

 

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