“Stell dir vor, du hast eine Webseite und keiner kennt sie”. Dieses ungewollte Szenario lässt sich u.a. dadurch verhindern, dass man versucht, die Webseite in Suchmaschinen gut zu platzieren. Hier kommen jetzt die sogenannten Backlinks (Werbelinks) ins Spiel: Suchmaschinen bewerten eine Webseite in der Regel nach der Anzahl von Links, die auf diese verweisen. Je mehr Links zu ihr führen, desto besser fällt ihre Bewertung aus – sie steigt damit im PageRanking. Der Effekt soll dabei sein, dass bei entsprechenden Suchen die Webseite dadurch weiter oben bzw. vorne erscheint und sie damit bekannter wird.
Da dieser große Einfluss der Links auf die Platzierung innerhalb der Suchmaschinen allgemein bekannt ist, ist die Nachfrage nach solchen Verlinkungsmöglichkeiten enorm. Vor allem neue Webseiten versuchen dadurch ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen.
Für Betreiber der Webseiten, auf denen die Links eingebaut sind, besteht dabei eine potentielle Gefahr, denn Suchmaschinen versuchen sich gegen diese Manipulation zu wehren. Entlarven sie derartige Optimierungsversuche, werden die beteiligten Webseiten bestraft. Lediglich „ehrliche“ Links, also ohne kommerziellen Hintergrund, sind von den Suchmaschinen erwünscht. Ist einem diese Gefahr bewusst und legt man einen vorsichtigen Umgang mit dieser Einnahmequelle an den Tag, so warten erträgliche Geschäfte auf einen – wie bereits im einführenden Artikel “Geld verdienen mit der eigenen Homepage” zu diesem Thema erwähnt.
Erscheinungsform
In aller Regel werden die Links in den Fließtext eingebaut. Es gibt dabei einen wesentlichen Unterschied: Entweder es handelt sich um einen fixen Einzellink, der auf eine konkrete Webseite führt, oder um sogenannte automatische Links, welche ihre Verweise wechseln können und damit auf jeweils andere Seiten verweisen. In letzterem Fall wird nicht ein Link, sondern ein Code auf der Webpage eingebaut.
Risiken/Gefahren
Eine Besonderheit beim Einsatz der Link-Werbung bilden die folgenden beiden Gefahren, denen sich ein Infopreneur dabei aussetzt: Zum einen riskiert er von den Suchmaschinen als „Optimierer“ von Webseiten enttarnt zu werden und dafür seine Webseite bestraft zu bekommen. Konkret kann diese dann den PageRank verlieren, zeitlich oder sogar komplett aus der Suchmaschine verbannt werden. Zum anderen könnte er nicht daran denken, dass Werbung immer, auch in Form eines Links, gegenüber den Webseite-Benutzern als solche gekennzeichnet sein muss. Entsprechende Gerichtsurteile zeigen, dass eine Zuwiderhandlung juristische Konsequenzen in Form eines Bußgelds oder einer Abmahnung nach sich ziehen kann.
Geschäftsmodell
Die Vermarktung der eigenen Webseite kann sowohl durch Verkauf sowie durch Vermietung von Werbe-Links geschehen. Im ersteren Fall verlangt man einen fixen Betrag und installiert dafür den Link auf seiner Webseite. Dieses Modell ist weniger nachgefragt, da langfristig betrachtet weniger Geld damit erlöst werden kann, und der Werbekunde in der Regel auch keinerlei Sicherheit darüber bekommt, wie lange der Link eingebaut bleibt. Die Vermietung ist deshalb der standardmäßige Weg, um mit Werbelinks Geld zu verdienen. Der Kunde bezahlt für einen Zeitraum, in dem sein Link veröffentlicht wird. Nach Ablauf kann er diesen verlängern. Für den Webseiten-Betreiber führt dies zu regelmäßigen Einnahmen.
Als weiteres ist zu entscheiden, ob die Vermarktung selbst oder mit Hilfe eines Linknetzwerkes umgesetzt werden soll. Setzt man das Konzept selbst um, lassen sich damit theoretisch höhere Erlöse erzielen, da keine Provision eines Vermarktungsdienstleisters anfällt. Die Webseite hat dazu jedoch hohen Ansprüchen zu genügen, bspw. eine hohe Reichweite, damit potentielle Werbekunden sich von ihr angezogen fühlen. Zusätzlich generiert dieser Weg auch einen höheren Aufwand im Bereich Marketing und Verwaltung: Die Kunden müssen selbst gefunden werden, Abrechnungen müssen selbst durchgeführt werden. Für Suchmaschinen macht es diese Entscheidung sicherlich schwieriger, der Webseite auf die Schliche der Linkvermarktung zu kommen.
Mit der Entscheidung für den Weg der Fremdvermarktung sinkt der Aufwand beträchtlich. Die Webseite braucht nur noch bei einem Linkmarktplatz als Anbieter angemeldet zu werden. Die Buchungsnachfrage entsteht sobald vom Dienstleister vordefinierte Kriterien mit denen der Kunden übereinstimmen. Die Abrechnung gegenüber dem Werbekunden wird ebenfalls vom Dienstleister durchgeführt. Beim Zustandekommen eines Werbeauftrages muss lediglich noch ein Link in die Webseite eingebaut werden. Den Suchmaschinen fällt es bei dieser Entscheidung jedoch leichter, eine Webseite als Ranking-Beeinflusser zu identifizieren, da die Angaben sowie die Adresse der Webseite faktisch öffentlich zugänglich sind. Deshalb sollte solange wie möglich die Anonymität des Angebots erhalten werden.
Eine letzte Unterscheidung kann noch bei dem einzubauenden Link getroffen werden: Baut man Einzellinks ein, weiß man wohin dieser führt. Fügt man den Code für einen automatischen Link in den Quellcode seiner Webseite ein, verliert man unter Umständen den Einfluss auf die Zieladresse des Links.
Fehler
Bei der praktischen Umsetzung dieser Werbeform sollten einige Punkte beachtet werden, um damit den größtmöglichen Vermarktungserfolg zu erzielen. Generell sollte der Infopreneur darauf verzichten, von seiner Webseite aus zu „üblen“ Internetadressen zu verlinken. Gemeint sind damit Homepages, die Malware oder Viren verbreiten oder für’s Spamming herhalten. Vielmehr sollte man darauf achten, dass thematisch passende Links eingebaut werden. Dies erhöht zum einen die qualitative Wahrnehmung der eigenen Webseite, zum anderen wird die Konsistenz von Inhalten und Verweisen auch von Suchmaschinen besser bewertet.
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht’s, daß ein Ding kein Gift sei“. Dieser Ausspruch von Bombastus Philippus Aureolus von Hohenheim, bekannt als Paracelsus, trifft auch auf den Einsatz von Linkwerbung zu. Man sollte deren Verwendung keinesfalls übertreiben. Beim Einbau mehrerer Links sollte man für eine „gesunden“ Linkaufbau sorgen: So sollten sowohl Backlinks wie auch normale Links zu finden sein, sie sollten mit unterschiedlichen Pageranks verbunden sein, sie sollten nicht nur auf der Startseite erscheinen. Auch sollten unterschiedliche Ankertexte eingesetzt werden, vor allem auch solche, die die Leser ansprechen und ihnen zeigen, wohin sie ein Link führt. Wer sich nicht daran hält riskiert, dass seine kommerziellen Absichten leicht zu erkennen sind.
Fazit
Mit Werbelinks Geld zu verdienen ist bei richtigem Vorgehen sicherlich eine gute Methode. Es ist lediglich ein geringer Aufwand nötig, um durch die Vermietung regelmäßige Einkünfte zu erzielen. Der größte Nachteil besteht darin, dass man dadurch riskiert, seine eigene Webseite abgestraft zu bekommen. Auch über weitere Gefahren und mögliche Fehler der Umsetzung sollten man sich im Klaren sein!
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